Wer sind wir?
Die Idee eines Jugendparlaments stammt aus Québec (Kanada). Dort wurde 1949 das „Parlament Jeunesse de Québec“ (PJQ) gegründet. Ziel der Gründer war es, junge Menschen an die parlamentarischen Institutionen und die Demokratie und ihre notwendigen Verfahren heranzuführen.
Der Funke sprang auf Belgien über, als 1993 zum ersten Mal ein Nicht-Kanadier, genauer gesagt ein Belgier, am PJQ beteiligt war. Der ausländische Teilnehmer hatte im Jugendparlament offenbar die beste Zeit seines Lebens. Nach seiner Rückkehr nach Belgien hinterließen seine Erlebnisse bei vielen Kameraden einen bleibenden Eindruck. Aus der Begeisterung entstand die gemeinnützige Organisation Parliament Jeunesse, die 1997 die erste Ausgabe davon veröffentlichte Parlament Jeunesse de la Communauté Française (PJCF) organisiert.
Wer Kommunalpolitik probiert hat, möchte auch wissen, wie ein Bundesjugendparlament schmeckt. Im Jahr 2007 kamen einige PJCF-Teilnehmer auf die Idee, ein Jugendparlament auf Bundesebene zu schaffen. Der Grundgedanke dieser Initiative ist zweierlei: Einerseits sind die Kenntnisse junger Menschen über das parlamentarisch-demokratische System unzureichend, andererseits besteht die Feststellung, dass die Kluft zwischen jungen Menschen aus den verschiedenen Gemeinschaften in Belgien immer größer wird.
Aufgrund dieser beiden Beobachtungen begannen einige ehemalige Teilnehmer des PJCF mit der Suche nach motivierten niederländischsprachigen Kollegen. Gemeinsam gründeten sie die gemeinnützige Organisation Jugendparlament Jeunesse und stellten sich im Oktober 2008 erstmals der Herausforderung, eine Bundessimulation zu organisieren. Es entwickelte sich zu einem einzigartigen Projekt, bei dem etwa hundert junge Menschen aus Flandern, Brüssel und Wallonien die Gelegenheit hatten, miteinander über verschiedene gesellschaftlich relevante Themen im Herzen der belgischen Demokratie zu diskutieren.
Von Oktober bis November 2008 versammelten sich etwa hundert junge Menschen zum ersten Mal im Herzen der belgischen Demokratie: dem Senat. Eine Woche lang gab es Debatten. Manchmal intensiv, manchmal verspielt, aber immer mit dem nötigen Respekt vor dem anderen. Es wurde über eine Staatsreform, einen rechtlichen Status für Prostituierte, die Pflicht zum Zivildienst und die Überarbeitung der Gesetze zur Schwangerschaftsvorsorge gesprochen. Nach 5 Tagen Debatte und dem damit verbundenen politischen Mut wurde ein guter Kompromiss gefunden, auf den sich beide Gemeinschaften einigen konnten.
Für viele war es ein Sprung ins Ungewisse. Niemand wusste, was ihn erwarten würde ... Hat es funktioniert? Die Antwort ist ein klares Ja!
Unsere gemeinnützige Organisation hat bereits 15 Ausgaben parlamentarischer Simulationen organisiert. Im Jahr 2019 organisierte das JPJ erstmals das „SchoolProject“, eine Mini-Parlamentssimulation für Oberstufenschüler. Mittlerweile führt die JPJ verschiedene Schulprojekte in allen Parlamenten Belgiens durch!
Im Jahr 2023 wurde erstmals auch eine diplomatische Simulation in Zusammenarbeit mit einer ähnlichen Organisation auf kanadischer Seite organisiert.